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20. Februar 2008 / competenceselling

Was ist eigentlich Neuromarketing

Nachdem in den letzten Jahren die Hirnforscher immer mehr interessante Erkenntnisse darüber abliefern, warum wir alle so handeln wie wir es nun mal tun, greifen nun auch mehr und mehr Bereiche der Vertriebs- und Marketingwelt zu diesen Erkenntnissen. Nun, das ist nicht neu, schon in den 70er Jahren hat man sich mit der psychologischen Seite des Marketings beschäftigt und Versuche gestartet – man erinnere sich an die Manipulationsversuche während Fernsehsendungen millisekundenlange Botschaften einzustreuen, die der Zuschauer nicht bewusst wahrnehmen konnte, aber dennoch eine „verführerische“ Wirkung erzielen sollte.

Jetzt heißt das Zauberwort Neuromarketing und bedeutet nichts anderes, als die Erkenntnisse der Hirnforschung aufzugreifen, die letztlich aussagen, das wir alle von den verschiedenen funktionalen Bereichen unseres Gehirns (Stammhirn, Zwischenhirn, Großhirn) gesteuert werden. Da jede dieser Bereiche andere Funktionen ausübt, andere Aufgaben hat, ist es nicht verwunderlich, dass es immer Konflikte in der Entscheidungsfindung beim Kaufprozess gibt.

Also Verstand gegen Bauchentscheidung – das kennt jeder. Zur Zeit scheint es, dass die Forscher eine Übermacht der emotionalen Seite sehen, die unser Ratio immer wieder besiegt und uns zu einem bestimmten Konsumverhalten bringt. Mein Verdacht: Dies wird möglicherweise gerne in der Werbe- und Konsumwirtschaft gesehen, gibt uns diese Erkenntnis quasi einen Freibrief zu ungezügeltem Konsum – frei nach dem Motto: Ich kann ja nichts dafür, es ist mein Stammhirn, das hier entscheidet. Genau dieses Verhalten würde sich manch einer wünschen, der heute über Absatzprobleme klagt.

Dennoch, Neuromarketing ist ein interessantes Thema. Es lohnt sich allemal darüber nachzudenken, warum die ein oder andere Entscheidung so ausfällt, wie sie ausfällt. Dazu verweise ich auf die Beiträge in Sachen Hirnforschung.

Was nun beim Neuromarketing so gemacht wird, erläutert Christian Scheier, Spezialist für dieses Thema in einem Interview mit der Welt.

One Comment

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  1. Alexander Grosch / Jun 15 2008 18:45

    Hi, im Prinzip hast du es ganz gut umschrieben worum es geht. Das einzige Problem, das ich ansprechen möchte ist, dass es die Unterscheidung zwischen Emotion und Ratio nicht mehr gibt. Wir werden bei allen Entscheidungen von Emotionen begleitet. Die wichtige Unterscheidung, die im Neuromarketing zu finden ist, ist zwischen „Bewusstsein“ und „Unterbewusstsein“, bzw. zwischen explizitem und implizitem System. Näheres vielleicht in meinem Blog.

    Grüße

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