Internetsuche regt mehr Hirnfunktionen an als Bücherlesen
Suchmaschinennutzung könnte altersbedingten Gehirnerkrankungen entgegenwirken. Die Nutzung des Internets regt die Hirnfunktionen stärker an als die Lektüre eines Buches. Das haben Forscher in Kalifornien herausgefunden. Gerade bei älteren Menschen könnte dies Demenzerkrankungen entgegenwirken.
Im Gehirn finden zahlreiche altersbedingte Veränderungen statt. Während die Zahl der Nervenzellen im Hirn während des ganzen Lebens abnimmt, kommt es besonders bei über 75-Jährigen zu weiteren organischen Veränderungen, wie der Verringerung der Astrozyten, die die Blut-Hirn-Schranke bilden, einer Verschmälerung der Hirnwindungen und einer Abnahme der Neurotransmitter.
„Die Ergebnisse der Studie, nach der die zunehmende Verbreitung der Informationstechnologie physiologische Wirkungen und potenzielle Vorteile für Erwachsene mittleren und höheren Alters bringen könnte, sind ermutigend“, so Small. „Internetsuche regt komplizierte Gehirnaktivitäten an, was dazu beitragen könnte, die Gehirnfunktionen zu trainieren und zu verbessern.“
Die Studie wurde an einer Gruppe von 24 gesunden Menschen im Alter zwischen 55 und 76 Jahren durchgeführt. Nur eine Hälfte der Gruppe hatte Erfahrungen mit Suchmaschinen. Alle Probanden mussten Suchaufträge und Leseaufgaben in Büchern abarbeiten, während eine funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) die aktivierten Strukturen ihres Gehirns abbildete. Die suchmaschinenerfahrenen Versuchspersonen zeigten eine erheblich höhere Hirnaktivität in den für komplexes Denken und Entscheidungsfindung zuständigen Bereichen. „Unser erstaunlichstes Ergebnis war, dass Internetsuche mehr neuronale Schaltkreise aktiviert als das Lesen eines Buches, jedoch nur bei Menschen mit Interneterfahrung“, so Small, dessen Studie im American Journal of Geriatric Psychiatry erscheint. (asa)
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